Q&A zum Thema Schutz und gehalten werden

(Audio mit Transkript)

Während einer (spirituellen) Transformation ist ein schützender Raum, der die Entwicklung begünstigt, von ungeheurer Wichtigkeit. In der Ausbildung in deep shamanic and spiritual practices ist es uns unter anderem deshalb von großer Bedeutung, den Studierenden enge Begleitung zu geben.

Transformation bedeutet Offenheit für etwas neues - manchmal sogar unbekanntes. Zu wissen, dass es trotzdem sicher ist voran zu schreiten, dass jemand da ist, der den Raum hält in den man hinein wachsen kann ist manchmal der kleine Unterschied zwischen success und failure.

Doch was, wenn man von Haus aus nicht eine solche Situation gegeben hat?

In diesem Q&A antwortet Hannah auf zwei Fragen zu genau diesem Thema.

Melina: Ich will so gerne eine Ausbildung in Schamanismus machen! Ich glaub ich hab auch ein Talent dafür. Ich träume manchmal Sachen, die dann auch passieren. Aber meine Eltern wollen mich nicht so was lernen lassen. Ich soll was mit Wirtschaft studieren, weil das Zukunft hat. Ich weiss echt nicht mehr weiter.

Liebe Melina,

Als junger Erwachsener, der sich in der Welt orientiert, um seinen Platz zu finden, brauchst du jetzt besonderen Schutz und Unterstützung. Deine Eltern spüren das instinktiv, und sie übersetzen es damit, sich für dich Gedanken zu machen, was in ihrer Sicht und mit ihrer Lebenserfahrung das Beste für dich wäre, um dich sicher in die Zukunft gehen zu lassen.

Das ist erst einmal gut für dich. Denn sie spüren, dass du Unterstützung brauchst. Hilf ihnen zu verstehen, wie es dir gerade geht. Hilf ihnen, die Welt aus deinen Augen zu sehen. Lass sie erkennen, wie es dir mit deiner Gabe geht, welche Hoffnung du in dir spürst und welche Verzweiflung.

Mach deinen Wunsch konkret. Genau so, wie man sich verschiedene Unis ansieht, schau du dir verschiedene Schulen für Schamanismus an. Nimm deine Eltern mit auf Gespräche, und lass sie ihre Fragen stellen. 

Diese Phase ist günstig für euch alle. Du lernst, viel konkreter in deinem Wunsch zu sein und kannst überprüfen, ob das wirklich das ist, was du willst. Und deine Eltern können die Welt aus deinen Augen sehen lernen.

Solltest du bzw. ihr noch Fragen haben, kannst du gerne noch mal auf mich zukommen.

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Anders: Ich ersticke zu Hause. Ich habe keine Ahnung, wer ich bin oder was ich will. Ich habe kein Glück bei Frauen. Ich erwische immer Frauen, die was von mir wollen und nie zufrieden sind. Ich lebe bei meiner Mutter. Dort will ich eigentlich schon lange weg ziehen (bin 42), aber mittlerweile braucht sie manchmal Hilfe beim einkaufen und so. Mein Bruder will nicht helfen. Ich arbeite auch in der Firma meines Vaters - ich weiss noch nicht mal, ob das der Job ist, den ich machen will. Ich will mich verändern, aber ich weiss nicht, wie ich das schaffen soll. Was kann ich tun?

Lieber Anders,

manchmal findet man sich im Leben in einer Lage wieder, die sich sehr verhärtet anfühlt, und von der aus man sehr viel Kraft braucht, um aus ihr heraus zu kommen.

Ich spüre in dir einen Anders, der als Kind und Jugendlicher nicht den Schutz- und Freiraum bekommen hat, seinen eigenen Platz in der Welt zu finden. Sehr viele Konsequenzen, mit denen du jetzt lebst, resultieren aus dieser fehlenden, geschützten Selbstfindungsphase.

Jetzt bist du schon 42. Es ist höchste Zeit für eine Transformation, dein ganzer Körper schreit danach. Und wer vor allem danach schreit, ist der Jugendliche Anders, denn er hat bis jetzt ausgeharrt, dass man ihm den Rücken freihält, so dass er sich auf die Suche nach sich selbst begeben kann.

Du bist der einzige, der ihm den Rücken frei halten kann. Deine Familie und deine Freunde werden in dir einen 42-jährigen Mann sehen, der erwachsen ist. Sie können dir nicht den Raum geben, den du brauchst.

Kannst du vielleicht deine innere Reise mit einer äußeren verbinden? Einmal fort von allem gehen, und Zeit für dich finden? Du musst gar nichts aufregendes machen, nur mit dir sein, das reicht. Nimm deinen Bruder ruhig mal in die Verantwortung als Einkaufshilfe für deine Mutter.

Wenn es dir ernst ist, dass du dich jetzt erst einmal um dich kümmern willst, und du nicht gleich wieder sagst 'na gut, dann mache ich es halt', wird sich eine Lösung finden. Vielleicht weiss deine Mutter auch selbst eine Lösung. Lass dich mal überraschen was passiert, wenn du gehst, um dich um dich zu kümmern.

Ich wünsche dir gutes Gelingen und eine einsichtsreiche Zeit. Komm gerne zu einer Session, wenn du dich gut darauf vorbereiten willst.

Danke für eure Fragen! 

Wer auch eine Frage stellen will, schickt sie mir am Besten per Mail. Ich mache dann wieder ein Q&A daraus.