Klartext für den Weihnachtsstress

Wer kennt es nicht: Weihnachten als Hochpunkt des Stresses. Die letzten Wochen des Jahres fordern Tribut: Krankheiten, Jahresabschluss, Weihnachtsgeschenke und Zusammenkommen mit der Familie. Für viele sind die Weihnachtsfeiertage der Gipfel des alljährlichen Stresses. Und auch, wenn ein Zusammenkommen mit der Familie eine schöne Sache sein kann -gestresst ist keiner von uns die beste Version von sich selbst. Es kommt also oft, wie es kommen muss: unverarbeitete Traumata und Themen bestimmen, wie der Weihnachtsabend aussieht.

Manch einer provoziert, andere harmonisieren, wieder andere werden unsichtbar.

Wie kannst du es schaffen, in dieser Umgebung geschützt bei dir zu bleiben und deine Bedürfnisse zu erfüllen?

Ich möchte dir hier in diesem Blog  zwei schnelle Methoden nahelegen, die dich zwar nicht in deiner Heilung voranbringen - denn dafür ist eine individuelle, tiefe Arbeit notwendig, die aber auch ohne Vorkenntnisse einfach angewendet werden können.

1. Dein Freund Dissoziation
   “Dissoziation ein Freund? Ich dachte, davon wollen wir weg?” - könntest du dir denken. Ja. Dem ist auch so. Davon wollen wir weg. UND jetzt nutzen wir sie, um am Weihnachtsabend mehr Schutz für uns zu haben:
   Dissoziation bringt uns raus aus unserem Körper und auch raus aus einer Beziehung, wenn wir uns zu eng verstricken. Die “Bewegung” dahinter ist sehr ähnlich. Und das nutzen wir.
   Lass dich von den Geschichten der Anderen nicht einwickeln. Denke dir “aha, da steht diese Person also in ihrem Prozess” oder “soso, das ist also gerade die Lebensgeschichte von X”. Die Geschichten, die wir uns selbst über unser Leben erzählen ändern sich ständig - je nachdem wie viel Wissen wir haben, welchen Kontext wir gerade interessant finden und womit wir uns identifizieren. Die Geschichte anderer Personen haben nicht wirklich etwas mit dir als Mensch zu tun. Du bist einfach nur ein Darsteller in ihrer Lebensgeschichte, und als solcheR hast du eine Funktion.
   Achte darauf, dass dich deine Dissoziation nicht in eine Überheblichkeit bringt. Denn du machst das selbe mit den Menschen in deinem Leben. Nutze diese Methode um einen emotionalen Schutz zu etablieren: du musst nicht (emotional) reagieren, wenn du nicht willst. Denn auch wenn du die perfekte Antwort hättest: du bist umgeben von Menschen, die im Stress gefangen sind. Die Antwort würde sie gar nicht erreichen.
   
   
2. Achte auf deine Bedürfnisse
   Das ist ein sehr schwerer Tipp, denn viele haben anerzogen bekommen, ihre Bedürfnisse zu spüren. Deshalb hier ein kleiner Reminder, was deine Bedürfnisse sein könnten und ein Beispiel, was du tun kannst, um es dir zu erfüllen:
1. Ruhe
   Brauchst du einen Moment für dich, um dich wieder zu spüren? Zieh dich zurück!
2. Schlaf
   Nimm dir einen Moment um dich Auszuruhen oder für einen Powernap
3. Sicherheit
   Reguliere dein Nervensystem durch eine kurze Ressourcing-Meditation 
4. Nähe
   Kuschle mit deinem liebsten Menschen oder Tier
5. Verbindung
   Für eine Verbindung zu dir selbst spüre deinen Körper und nimm alles wahr, was gerade für dich in deinem Körper präsent ist. Nutze deine Sinne intensiver: Achte auf alle Dinge um dich herum, die blau sind (oder eine andere Farbe). Finde 3 Dinge, die du anfassen kannst. Achte genau auf den Geschmack des Essens.
   Für eine Verbindung zu anderen schaffe ein Gesprächsthema, an dem sich alle beteiligen können und etwas persönliches von sich erzählen können (z.B. Was waren die besten Weihnachtsplätzchen, die du je gegessen hast? Wer hat sie gebacken? In welcher Situation hast du sie gegessen? Welche Erinnerung ist noch daran geknüpft?)
6. Abwechslung
   Weihnachten ist langweilig, weil es immer das Gleiche ist? Zeit etwas zu verändern? Frag Freunde, was ihre Weihnachtstraditionen sind und integriere, was du spannend findest.

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Konntest du von meinen Tipps etwas für dich nutzen? Wie war es? Welche Methoden hast du noch, um dich zu schützen und deine Bedürfnisse zu erfüllen? Schreib in die Kommentare!

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